Der Tatort gestern war einer der spannenderen Filme, denn er handelt von einem Serienmörder, der Insasse einer Psychiatrie war, nicht in der "Geschlossenen", sondern der hatte Ausgang und hing sich an einen notorischen Nuttenbesucher, kam so an seine Opfer und behandelte sie - nun - wie es eben ein Serienmörder tut. Viel Blut, vielleicht ein wenig zu viel, aber OK. Und der Darsteller des Mörders (Marc Bischoff), der war richtig gut, richtig böse. Man erinnert sich an den "Totmacher" Götz Georges, ähnlich bitter und verbiestert, dabei unglaublich verunsichernd. Schlimm, und eben - böse.
Aber es war auch böse, was man den Zuschauern mit den beiden Hauptdarstellern antat. Da war erstmal Joachim Krol/Steier, zögerlich, inaktiv, wenig aufmunternd und auch undurchsichtig, bis er sich als Homo outete. Musste das sein? Fernsehtechnischer Mainstream offenbar, dem wir uns zu unterwerfen haben. Dann aber die böse Hauptkommissarin Nina Kunzenberg/Mey, über die ich schon mal was abgelassen habe. Diesmal eine Steigerung der Geschmacklosigkeiten. Die Dame ist ein schlechter Entwurf, einfach unglaubwürdig, schon wie sie mit ihrer Pistole rumschlenkert, gerne an weißen oder blauen Jeans. Grandios daneben, selbst mit ihrem sexy Hintern, oder gerade deshalb, der aber eben nicht an einen Tatort passt. Lindholm ist besser. Man kann sie nicht mehr ansehen, ohne zu regurgitieren. Das heißt: ich werde die Glotze nicht mehr anschalten, wenn ich weiss, dass das Gespann den Tatort besucht.
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