Es sind sich diesmal alle einig: der Schweizer Tatort aus Luzern ist gut. Aktuelles Outfit, spannende Handlung und gute Fotografie - alles hat gepaßt und die Akteure sämtlich einheitlich gut, wenn auch verständliches Sprechen vielen schwerfiel. Das ist aber ein Zeichen der Zeit, so gute Sprachbeherrscher wie Gründgens oder Heinrich George (Sohn: furchtbar) kommen nie wieder.
Aber keine Ablenkung: was war die Handlung? Zur besten Fastnachtszeit in Luzern spielen auch die Zünfte, mittelalterliche Protektionsgenossenschaften und Seilschaften, mit, von denen ein sehr undurchsichtiges Mitglied während der Fastnacht und in voller Maskierung, ermordet wird. Meisterliche Masken geistern umher und machendas Ganze unwirklich. Man ist an Ensor erinnert und auch an Venedig und die Serenissima. Auch Zuckmayers Fastnachtsbeichte lieg mir im Sinn.
Es handelt sich um eine persönliche Rache gegen diese Zunft und die wird in allen Verkleidungen spannend bis zum Höhepunkt getrieben. Reto Flückiger (Stefan Gubser) und Liz Ritschard (Delia Mayer) spielen sehr überzeugend. Der immer wieder neu verkleidete Mörder führt alle an der Nase herum, und das müssen auch Flückiger und seine lesbische Assistentin erleben. Zum Schluss kommt es alles ganz anders und zum verdienten und nicht überzeichneten Showdown.
Der Schweizer Tatort hat sich damit in die Oberliga hochgespielt.
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