Man liest es ja: die Tatortserie ist eine der ältesten und erfolgreichsten Sonntagsabend-Serien des deutschen Fernsehens. Eigentlich gibt's keine andere. Und diese Serie hat in unseren Wohnstuben einen festen Platz, auch bei mir. Und da ich als Rentner genügend Zeit habe, sehe ich "Tatort", fast regelmäßig. Und weil ich mich entschlossen habe, die einzelnen Sendungen in diesem Blog zu kommentieren, nehme ich mir auch das Recht heraus, auch zu den Stiländerungen Stellung zu nehmen, die sich über die Jahre ereignet haben. Diese spiegeln auch gesellschaftliche Änderungen, natürlich. Man nehme nur die Ermittlerpositionen, von Hans Jörg Felmy (Haferkamp) über Bienzle bis Schimansky und Borowski (neu).
Da fällt auf, dass sie in den letzten Jahren sich verdoppelt haben (Batic und Leitmayr, oder Frau Odenthal und Kopper) und dass sie einen mehr und mehr weiblichen Part verdeutlichen. Das kann man ja noch verschmerzen, selbst wenn die angestrengt hyperaktiven Vertreterinnen wie etwa Frau Kunzendorf mal ausläßt. Weiter fällt auf, dass die dramaturgische Steuerung immer komplizierter wird. Während die geraden Handlungsstränge früherer Zeiten, etwa bei den Schimanskifällen, den Zuschauer lenkten und teilhaben ließen, ist heute mit zwei und mehr Strängen, meist im privaten Bereich (Beispiel Tumorträger Tukur), zu rechnen, die den Zuschauer überfordern.
Hinzu kommt noch, dass die Schauspieler, Ausnahmen zugegeben, eine Aussprache pflegen, die mit Sprachkunst und Sprechkultur nicht mehr zu tun haben. Schnelles, nuschelndes und silbentötendes Sprechen ist an die Stelle der Sprache der Sprecher-Künstler etwa vom Typ Sodann, oder Dietz Werner Steck (Bienzle) getreten. Sehr schade und auch sehr typisch für unsere Zeit der Schnelligkeit.
Es gibt Sendungen, bei denen man zum Schluss nicht mehr weiss, wer der Täter war oder warum die tat passierte. Ich setze zum Beispiel Krimisendungen etwa der schwedischen Wallanderserie dagegen. Bis zum letzten Moment spannend, klar und schlüssig. Naja, Mankell ist der Autor...
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