Die Süddeutsche Zeitung: "Ein hervorragend inszenierter, extrem mutiger Tatort, der manchmal sogar heimelig wird."
Wahr ist aber nun: das war ganz großer Mist, dieser Tatort.
Dominik Graf hat diesen Tatort inszeniert. In Vorabwürdigungen (s.o.) wurde das Machwerk sehr gelobt und als ein einzigartiger Krimi-Film, der seinesgleichen suche, herausgestellt.
Nicht nur, dass die Handlung verworren war, die optischen, wohl künstlerisch gemeinten Reize, die auf wie Zuschmiere wirkten, waren cinemaxx-artig übersteigert, aber man konnte sich vor ihnen nicht retten. Man schrieb heute, einschlafen habe man vor diesem Reizwerk wohl nicht können. Ich setzte hinzu, aber abschalten hätte man können, wäre nicht dieser abendliche Tatort-Ritus gewesen, der einen seit Max Palus und Eva Mattes Zeiten dennoch vorm Fernseher hält; es könnte ja noch was kommen.
Die vielen Handlungsstränge dieses in München mit den eigentlich noch am ehesten echt wirkenden Leitmayr und Batic spielenden "Krimis" waren dabei so schlecht organisiert, man hätte sie nicht erkennen können: Neonazis aus dem alten Kroatien und eine SS-Offiziersleiche sind mit einem Bauskandal der Münchner Gentrifizierung mit Korruption und Missgunst verquickt: immerhin vier Leichen, durch Mord und Selbstmord. Offen ist auch, wer waren denn nun eigentlich der oder die Täter?
Es war eine unmögliche Zumutung für den Zuschauer. Ich lobe mir dann doch Eisner und Co. aus Wien, auch Thiel und Börne in Münster können noch mithalten, im Vergleich zu diesem saublöden Tatort. Er war einfach nicht schön anzusehen…
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