(Sonntag 9. März 2104) Note *
"Danke für den schönen Nachmittag" - dies sagte die Tochter Lenny des Nick Tschiller (Til Schweiger), zusammen mit Gümer (Fahri Yardim) die Ermittler im letzten Tatortkrimi aus und in Hamburg.
Schade, denn hätte sie statt "Nachmittag" "Krimi" gesagt, hätte man ihr widersprechen können, ja müssen.
Dieser Krimi wirft einige Fragen auf, die Qualität des Dargebotenen und den Anspruch der Zuschauer betreffend.
Die Handlung war spannend, nämlich die Geschichte des mörderischen Krieges zwischen zwei türkischen/kurdischen Drogenhändlerbanden mit durchaus beklemmenden Tagesbezügen.
Die Umsetzung aber dieser Vorlage läßt sich aber kaum treffender als geschmacklos zu bezeichnen. Das fing an mit einer harten Sexszene, erst er oben, dann sie, wie sich das in Zeiten der Frauenquote gehört, es hörte auf mit einer Leichenorgie, die in insgesamt 18 Leichen versammelt war. Trauriger Rekord, denn ich las, dass es der bisher leichenstärkste Krimi in der Reihe war. Hurra.
Dazwischen der "harte" Typ Nick - offenbar gefordert auch in Zeiten der Weicheier namens Männer, gefolgt von dem Schnellsprecher und Zirkusclown Gümer, verbunden durch rigorose Gewaltszenen, die an Heftigkeit nichts zu wünschen übrig ließen. Doch: wünscht man sich das? Und - bezogen auf die Zielgruppen: wer wünscht sich das?
Man bedenke, dass die Sendezeit, die sog. Primetime, um 20:15 ja auch Kinder vor dem Bildschirm versammelt. Das sehen die nun, die Eltern erlauben das sicher, um Streit aus dem Wege zu gehen, und das simsen oder appen die dann bestimmt untereinander. Voll krass eh, hasse geguckt: abschlachten bis der Arzt kommt... nur der kommt eben nicht in diesem Film.
Oh Freunde, nicht diese Töne, sondern lasst uns angenehmere anstimmen und freudenvollere... (passt zum Krimi natürlich nicht so ganz. Aber im Grundtenor)
Borowski ist mir lieber, und übrigen auch Frau Lührsen oder Bibi .
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