Allein an dem zeitlichen Abstand zum letzten Tatort (Juni 2014) kann man erkennen, wie uns das Fernsehen über den Sommer hingehalten hat. Wiederholungen, ja, aber nicht mal gute. Insofern bin ich dem Fernsehen als treuer Tatortanhänger gar nicht mal böse.
Und nun diese Tragikomödie mit Eisner (Harald Krassnitzer) und Bibi Fellner (Adele Neuhauser), aber auch mit dem 84jährigen Peter Weck! Es ging - so sah es zunächst mal aus - um eine dieser Seniorenkracher, die derzeit in sind (der Hundertjährige, Spätzünder, das Quartett etc.) und meist die wunderbare unabhängige oder gar Freiheit spendende Welt der Alten in Heimen oder sonstwo suggerieren.
Hier nun ein offen gesagt sehr unappetitliches, dunkle und unsauberes Heim irgendwo in der Steiermark, wo Eisner und Bibi (unverzichtbar und einmalig gut) sich mit Urlaubsproblemen herumschlagen. Wunderbar die Anfangsszene mit der reiseunerfahrene Bibi (wer's glaubt). Dann aber der tote Vater der Bibi, da kommt es dann in Rollen. Drogenschmuggler, diese Alten, allen voran Herr Ransmeier (Peter Weck, superalt). Sie holen sich als Medikamente verpackte Crystal-Meth-Kapseln aus Ungarn nach Deutschland und bekommen dafür von Dealern 200 € zur Aufbesserung ihres Daseins und zum Ausbrechen aus der Misere (Spanien). Doch das geht schief. Und bleibt authentisch. Die Truppe fliegt dank Eisner und Bibi auf - mit örtlicher und ungarischer Fremdunterstützung. Und ein Mord passiert auch noch, denn der Hauptdealer ist der Enkel des Ransmeier (super gespielt), der von seinem Opa erschlagen wird (das nun ist etwas dick aufgetragen, aber gut). Beseitigt wird die Leiche von einem CM- Abhängigen (ebenfalls super gespielt).
In seiner Verzweiflung stürzt der Opa sich vom Dach eben jener Seifenfabrik, die er dank seiner Tochter (Goneril?) verlassen musste.
Fazit: ein sehenswerter Tatort-Auftakt, hervorragende Schauspieler, Spannung und 95% positiver Faktencheck (in der FAZ).
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen