Montag, 23. Januar 2012

Verschleppt

Nachdem ich einen Tatort verpasst habe ("Todesbilder"), muss ich als Wahlsaarländer nun doch dazu Stellung nehmen, dass man die Geschichte mit Kappl (Maximilian Brückner) und Deininger (Gregor Weber) vom SR aus als "auserzählt" ansieht. Man hat die beiden (hochsympathische und kompetente, weil authentisch spielende Akteure) einfach rausgeschmissen. So einfach geht das bei den ÖRs. Man schweigt, sowohl in der Saarbrücker Zeitung, dem Lokalblatt und Monopolisten im Saarland als auch beim SR selber.
Das Thema des Tatorts gestern: eine Sklavenhaltung von insgesamt 3 Mädchen, eines davon aus einem "Gefängnis" geflohen, tot, ermordet an der Autobahn bei stark pulsierendem Verkehr. ("Keiner hat was gemerkt"). Das ist gut fotografiert, wenn auch etwas schnell aneinander gehängte Szenen diesen Tatort ausmachen; das nervt zuweilen. Die Handlung selber - etwas verwirrend und doch teilweise aufgesetzt, etwa wenn Deiniger einen alten Ermittlungsfehler erkennt, der ihm im Rahmen der neuen Fälle zu schaffen macht. Übliches Gerangel zwischen den absolut unähnlichen Kollegen, aber doch wieder auch verständlich. Beklemmende Szenen im Höhlengewirr der Mädchengefängnisse. Aufdeckung eines Täters, der aber "leider" schon in einem Erdrutsch umgekommen ist. Der Mord selber geht auf Kosten eines der Mädchen; das war überraschend.
Fazit: Insgesamt ein guter, wenn auch etwas verwirrender, anstrengender Tatort.
Am Rande: wohl aus politischer lokaler Korrektheit (!) hat man einen Stadtteil Haldenberg in Saarbrücken erfunden, den es hier nicht gibt. Man wollte wohl Irritationen etwa im Bereich St. Arnual, wo er tatsächlich spielte, vermeiden.
Man könnte sich die beiden Kommissare - im Gegensatz zum SR - noch öfter vorstellen.
Gregor Weber hat ja übrigens auch schon als potenter Krimiautor debütiert ("Feindberührung").

Montag, 2. Januar 2012

Tödliche Häppchen

Um es klar zu sagen, dieser Krimi um einen Schweinefleischskandal mit der langweiligen Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) und Hilmar Kopper (ohne das italienische Flair, dafür mit wenig glaubwürdigen Rumbaambitionen) war super-oberflächlich. Und der Fusstritt gegen das Getränkeglas - die Sauerei muss der KTU-Mann aufwischen!!! - einfach schlechtes Benehmen. Dass es in der Fleischindustrie nicht mit rechten Dingen zugeht, und Gammelfleisch immer mal wieder auf den Tisch zu kommen versucht, ist ja hinlänglich bekannt. Aber das Thema wurde nicht "angepackt", sondern nur angepustet, und eigentlich kam nichts rüber, außer für Vegetarier - vielleicht. Also ich bleibe nach diesem Tatort bei einem gelegentlichen saftigen Schweineschnitzel "Wiener Art"!
Der Krimi zählt nicht zu den Lichtblicken seines Genre, auch wenn Lena im Kühlhaus den bewußtlosen Kopper inmitten von tödlichen Häppchen entdeckt. Spannung, Hurra...
Der Mörder war der Geschäftsmann. Wen wundert's.