Montag, 5. März 2012

Bienzle wäre besser gewesen

Der Titel war "Scherbenhaufen". Und darum gings:
Familienzwist, Schusswaffen, rachelüsterne Söhne - und eine Staatsanwältin, die aussieht, als wolle sie auf eine Cocktailparty stöckeln. Lannert (Richy Müller) und Bootz (Felix Klare) in einer Undercover-Rolle, naja, spannend ist was anderes.Ein eher mittelmäßiger Tatort, der an die Gemächlichkeit des Bienzle erinnert, ohne diese jedoch erreichen zu können. Authentisch ist was anderes.

Donnerstag, 1. März 2012

der traurige König

Dieser Tatort v. 26.2.2012 aus der Münchner Szene ist sehr gut. Er behandelt das, was der Zuschauer jetzt immer öfter zu sehen bekommt, interne Ermittlungen. Diesmal sind Leitmeier (Udo Wachtveitl) und Batic (Miroslav Nemec) am Ball; ersterer schießt einen Angreifer an, dessen Auto vor den Augen der Kommissare explodiert, und der eine Kriminalschülerin scheinbar mit einer Pistole bedroht.. In dem Auto befindet sich eine unkenntliche Leiche. Da der Angeschossene natürlich was mit dem Autogeschehen zu tun hat, ist für den Zuschauer schnell klar, dass ein anderer Schwerpunkt gesetzt werden wird. Der der internen Ermittlung gegen den Leitmeier nämlich.
So laufen zwei getrennte Handlungen nebeneinander, und es ist gut gemacht. Dass die weibliche Leiche nachher von einer gänzlich unverdächtigen Person (der Ehefrau des "Traurigen Königs", einem hoch verschuldeten Ladenbesitzer) produziert wurde, da sie in einen Überfall auf den Baumarkt des anderen Sohnes verwickelt war und ihren Anteil haben wollte, ist verwickelt aber nachvollziehbar. Hat was Agatha- Christie-haftes. Der Ertrag des Baumarktüberfalls sollte nämlich in den untergehenden Laden des "Königs" gesteckt werden. Beteiligt waren die zwei Söhne des Ladenbesitzers und die unbekannte Angestellte, später tot. Moralisch, oder?
Leitmeier hat aber zunächst ganz andere Sorgen. Der Angeschossene stirbt nämlich, und nun hat er ein ganz großes Problem. Denn der Tote hat mit einer Spielzeugpistole gedroht, die Leitmeier eigentlich hätte erkennen müssen. Oder auf die Beine schießen. Der Kommissar wird beurlaubt.
Durch einen "heldenhaften" Einsatz bei der Verfolgung eines weiteren Überfall-Komplizen kann sich Leitmeier aber rehabilitieren und wird wieder in seine Funktionen eingesetzt. Was das gute an diesem Krimi war, war die schauspielerische Leistung des Wachtveitl und übrigens des internen Ermittlers. Man ist aber etwas verwöhnt durch Senta Bergers Ermittlerrolle in der Serie "In Verdacht", die läuft aber auf Arte, ist also was anders hier. Alle Achtung, wie der Wachtveitl den fast scheiternden Kommissar spielt. Aber auch Batic spielt gut, hin und hergerissen von Freundschaft und Kritik.
Alles in allem ein sehr guter Krimi, wieder mal.