Montag, 4. November 2013

Kalter Engel

Es ist immer wieder so: da sind sich die meisten der Tatortkritiker recht einig darüber, dass dieser Erfurter Tatort banal, langweilig und Derrick-haft daherkam. Da teile ich deren Meinung völlig, jedoch würde ich mich nicht dazu versteigen, zu mutmaßen, dass ein solcher Plot nur deshalb so schlecht war, weil die Dramaturgen und Drehbuchschreiber nicht wussten, was sie taten. Besseres Drehbuch, besserer Krimi? OK, das kann Sinn machen, doch hier - und bei vielen anderen "neuen" Tatort-Inszenierungen - waren die schauerliche schauspielerische Leistung und die tragende Idee der aufgesetzten, nicht aber umgesetzten Jugendlichkeit eben nicht tragend.
Spannung? Keine. Handlung? Keine. Es ging um einen Serienmörder, dem der letzte Mord allerdings nicht angelastet werden konnte, der war, banal, banal, Opfer einer verschmähten Liebesbeziehung. Das war's dann aber schon, abgesehen von konstruierten Geschehnissen wie Pillenverkauf, erpressbarer Chefarzt (aha) und Escortservice im Studentenmilieu. Absoluter Horror war das nicht, auch nicht ansatzweise...

Einer schrieb richtig: Würde man diese Ermittler rufen, wenn man ihrer bedürfe? Niemals, denn sie würden einem die Wohnung kaputttreten. Und dann diese merkwürdige Fehlbesetzung Johanna. Besserwisserei im Quadrat; man fragt sich, worin könnte der Sinn einer solchen Figur liegen? Vielleicht weil die Ermittler nicht gerade Exponenten von Intelligenz waren?
Also: Diesen Tatort kann man getrost vergessen. Hoffentlich folgen keine nach.