Montag, 28. Oktober 2013

Aus der Tiefe der Zeit.

Die Süddeutsche Zeitung: "Ein hervorragend inszenierter, extrem mutiger Tatort, der manchmal sogar heimelig wird."
Wahr ist aber nun: das war ganz großer Mist, dieser Tatort. 
Dominik Graf hat diesen Tatort inszeniert. In Vorabwürdigungen (s.o.) wurde das Machwerk sehr gelobt und als ein einzigartiger Krimi-Film, der seinesgleichen suche, herausgestellt. 
Nicht nur, dass die Handlung verworren war, die optischen, wohl künstlerisch gemeinten  Reize, die auf wie Zuschmiere wirkten, waren cinemaxx-artig übersteigert, aber man konnte sich vor ihnen nicht retten. Man schrieb heute, einschlafen habe man vor diesem Reizwerk wohl nicht können. Ich setzte hinzu, aber abschalten hätte man können, wäre nicht dieser abendliche Tatort-Ritus gewesen, der einen seit Max Palus und Eva Mattes Zeiten dennoch vorm Fernseher hält; es könnte ja noch was kommen.
Die vielen Handlungsstränge dieses in München mit den eigentlich noch am ehesten echt wirkenden Leitmayr und Batic spielenden "Krimis" waren dabei so schlecht organisiert, man hätte sie nicht erkennen können:  Neonazis aus dem alten Kroatien und eine SS-Offiziersleiche sind mit einem Bauskandal der Münchner Gentrifizierung mit Korruption und Missgunst verquickt: immerhin vier Leichen, durch Mord und Selbstmord. Offen ist auch, wer waren denn nun eigentlich der oder die Täter?

Es war eine unmögliche Zumutung für den Zuschauer. Ich lobe mir dann doch Eisner und Co. aus Wien, auch Thiel und Börne in Münster können noch mithalten, im Vergleich zu diesem saublöden Tatort. Er war einfach nicht schön anzusehen…

Donnerstag, 24. Oktober 2013

Die chinesische Prinzessin

Börne und Thiel waren wieder auf Achse, und sie gaben wieder (fast) alles. Mit von der Partie der Vater Thiels, und Nadeshda, die assimilierte Russin. Hübsch, verführerisch und den armen Thiel in Nöte bringend... Das ist aber nur die Randgeschichte. Hauptsächlich ging es um eine wirre Geschichte aus Mord an einer "chinesischen Prinzessin", Künstlerin und Verstrickte, sowie um Verschwörung, um Geheimdienste und die geheimen Machenschaften der chinesischen Mafia, Triaden genannt. Der ernste Hintergrund: die unterdrückten Uiguren und die chinesische Regierung spielen in Deutschland  ihr fieses Spiel. Natürlich war auch das BKA mit von der Partie. Börne war dabei das eigentliche Opfer, denn er wurde als Täter des Mordes an der chinesischen Künstlerin in einer skurrilen, ebenfalls zweideutigen Situation in seinem Institut (er zeigt ihr seine Leichen...) verdächtigt.
Kurz und gut, er wurde auf den Kopf geschlagen, rehabilitiert (durch Alberich) und das BKA "übernahm". Die Geschichte blieb also offen.
Das scheint das eigentlich Gute an diesem Tatort zu sein, der unerbittliche, alle Fragen offen lassende Schluss. Aber sonst: kein Witz, nur Witzischkeit, keine Handlung, nur lose Enden, kein Talent...
Note: schlecht bis Mittelmaß.

Montag, 7. Oktober 2013

Freunde bis in den Tod

Ludwigshafener Abend. Der Plot: Schule, Nacktfotos auf Handykamera von Schülerin im Netz, erschossener Schüler, der einen Amoklauf plant, Nachahmer-Freund scheitert dank Kopper und Odenthal (oder nicht?).
Egal: missverständlicher und langweiliger Tatort. Uralt-Ermittlerteam, fast heranreichend an die Uralttruppe von Polizeiruf 110 (Schmücker etc.). Man glaubt fast, dass die beiden schon während der Dreharbeiten jeden Schwung aufgegeben haben. Motto: eh egal... Wir bleiben. Man sollte sie aber in Frührente schicken.
Man kann den Tatort gestern getrost vergessen. Schade.