Samstag, 5. April 2014

Borowski und das Meer

War am 30.3. zu sehen. Ich sah das Machwerk nur mit halbem Auge, doch wenn es was gewesen wäre, hätte ich wohl beide Augen geöffnet. So gebe ich die Kritik aus der WELT am SONNTAG weiter, die allerdings hat es in sich:

<<"Borowski und das Meer" sortiert sich hier betulich, naiv und ewiggestrig ein. Die Geschichte gehört zum trivialsten, was die Drehbuchschreiber seit Langem zusammengebastelt haben. Sie ist nicht nur schlecht, sie ist ärgerlich. Sie beraubt die Schauspieler ihrer Talente. Es handelt sich um nichts anderes als Zeitdiebstahl zulasten der Gebührenzahler.

Auf einem nächtlichen Bootsausflug der bösen Firma Marex wird auf den Juristen Adam (Andreas Patton) geschossen. Er fällt ins Meer, sein Körper wird nicht gefunden. Marex baut Rohstoffe in der Tiefsee ab, vor allem auf Seltene Erden ist das Unternehmen scharf. Diese Metalle werden für den Bau moderner Kommunikationsgeräte gebraucht, ein Milliardengeschäft. Adam, der offenbar aussteigen wollte, ist nicht das erste Opfer. In Neuseeland, woher er gerade zurückkam, wurde ein Umweltschützer ermordet, der gegen die Zerstörung der Meeresböden protestierte. Adams Ehefrau Marte (Nicolette Krebitz) hat auch ein Motiv. Ihr Gemahl war auf seinen Dienstreisen offenbar untreu, eine dunkelhäutige Liebschaft taucht auch in Kiel auf. So weit, so banal.

Gekrönt werden diese gut 86 Minuten Langeweile von einer irrwitzigen Szene, in der Kommissar Borowski (Axel Milberg) mit einem U-Boot auf den Grund der Ostsee taucht, um dort nach Spuren zu suchen. Dort gehört er so nicht hin. Dieser Borowski war in seinen früheren Auftritten ein instabiler Mann, gebrochen, unberechenbar. Jetzt ist er ein betulicher grauer "Tatort"-Opa, ohne Kanten. Das allein ist ein Drehbuchverbrechen. "Borowski und das Meer" müsste, der Kalauer sei erlaubt, eigentlich "Borowski und das Weniger" heißen. Ausschalten kann nur helfen. Sie werden Zeit gewinnen.>>
Die Kekilli wird gar nicht erwähnt...

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