Montag, 6. Oktober 2014

Winternebel (5.10.2014)

Das war ein Bodenseekrimi, wie gehabt, mit den betulichen Klara Blum und Perlmann sowie der spärlichen Landschaftskulisse (schön, natürlich) und dem Schema "reich = eiskalt" oder "reiche Tochter entführt", "Familie ohne Gefühl". Sollte im Winter spielen. No snow.
Soweit, so gut. Hinzu kamen zwei Schweizer Polizisten, einer mit der Neigung, seine Pistole sehr schnell zu ziehen und zu schießen, mit tödlicher Folge für einen zu der Zeit möglichen Entführer einer Tochter aus reichem Hause (s.o.).
Immerhin zwei Tote, einer s.o., der andere tritt einfach in Erscheinung, mehr nicht. Perlmann muss den aufklären, es wird aber nicht klar, ob er das wirklich schafft. Die Entführung wird schließlich beendet, klar, die Frau ist dauernd am Kämpfen (gegen den Entführer), befreit sich dann selber, wäre ja auch in der heutigen weiblich dominierten Welt anders unmöglich. Sie liegt aber auch im Clinch mit ihrem Erzeuger, dem reichen Bauunternehmer, und da verwundert es nicht, dass sie den in diversen Telefonaten immer nur anschreit. Auch wenn sie Pizza isst. Alles nicht aufrührend, alle eher spießig, wie beim alten Bienzle, nur mit mehr Aufwand. Humoristische Einlage: der Cowboymarsch der vereinigten Polizeimacht D/CH durch die Konstanzer Innenstadt.
Der Gag allerdings, und der kommt unerwartet und ist sogar ein wenig überzeugend: als die Tüte mit dem Lösegeld (kein schwarzer Koffer!) geradezu herrenlos auf einem Autokühler liegt (Polizist: "Kümmert Euch mal um das Lösegeld!", sehr unglaubwürdig), greift sie sich die (Gestörtes Tochter/Vaterverhältnis; der Vater hat sie mal geschlagen) und verschwindet per Anhalter in die nahe Schweiz. Und nu?

Fazit: langweiliger Krimi vom Bodensee. Eva könnte mal abtreten. Alt genug, und Hannelore Hoger hat es ihr unnachahmlich vorgemacht.

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